Vortrag Iva Cahová: MAX ZWEIG – DRAMATISCHES JAHRHUNDERT

Kurt Krolop Forschungsstelle für deutschböhmische Literatur lädt herzlich zum Gastvortrag mit Buchvorstellung ein:

Iva Cahová (Palacký-Universität Olomouc)

MAX ZWEIG – DRAMATISCHES JAHRHUNDERT

Dienstag 26.04.2022, 18 Uhr / Kampus Hybernská, Hybernská 4 (Innenhof, 3. Stockwerk)

Die Literaturgeschichte verzeichnet eine Reihe von Autoren, die bereit waren, für ihre Kunst materielle Entbehrungen in Kauf zu nehmen und am Rande der Gesellschaft zu leben. Allerdings kennt sie nicht viele Persönlichkeiten, die von ihrer künstlerischen Mission so überzeugt wären, dass sie ihr Privatleben freiwillig auf bloße Werksgeschichten reduzieren würden. Max Zweig (1892–1992), aus Prostějov/Proßnitz stammender deutschsprachiger Dramatiker, war solch eine einzigartige Erscheinung. Der Vortrag stellt Schicksal und Werk dieses assimilierten jüdischen, von deutschen und österreichischen Kulturtraditionen durchdrungenen Autors vor, der in der zweiten Hälfte seines Lebens – sicher ungewollt und ambivalent – die Gelegenheit hatte, im „Exilland“ Israel die vom Holocaust erschütterten Sicherheiten seiner kulturellen Identität neu zu überdenken. Es wird versucht, die wichtigsten Kontexte von Zweigs Leben und Werk zu skizzieren und dabei die allgemeinen Konzepte der Herausbildung mitteleuropäisch-jüdischer Identität im 20. Jahrhundert zu berühren.

Ivana Cahová, Ph.D. (1979), seit 2010 Leiterin des Kurt und Ursula Schubert Zentrums für Judaistik (Palacký-Universität, Olomouc), studierte Bohemistik und Germanistik; neben der mährischen deutschen Literatur spezialisiert sie sich auf deutsche Literatur aus Israel, tschechisch-jüdische Literatur, Shoah-Literatur und das geistige und kulturelle Erbe der tschechischen und mährischen Juden. Seit 2012 co-organisiert sie das Festival Tage der jüdischen Kultur Olomouc

 

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